
Im Frühjahr hatte ich die besondere Gelegenheit, an einer internationalen Lehrerfortbildung in der belgischen Stadt Gent teilzunehmen. Thema der Veranstaltung war die Verbindung von Künstlicher Intelligenz (KI) mit den sogenannten sechs Cs des 21. Jahrhunderts – also jenen Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler heute mehr denn je brauchen: Communication, Collaboration, Critical thinking, Creativity, Character und Citizenship. Die Fortbildung wurde von einem engagierten internationalen Team organisiert und brachte Pädagoginnen und Pädagogen aus verschiedenen Ländern wie Singapur, den Niederlanden, Rumänien, Italien – und natürlich Deutschland – zusammen.
Im Zentrum der Woche stand die Frage, wie wir KI sinnvoll und reflektiert im Unterricht einsetzen können. Besonders spannend war dabei die Vielfalt an Tools, die wir nicht nur kennengelernt, sondern auch direkt praktisch ausprobiert haben. Es ging dabei nicht um technikgetriebenes Arbeiten, sondern darum, wie KI den Unterricht lebendiger, interessanter und individueller machen kann – angepasst an die vielfältigen Bedürfnisse der Lernenden.
Was mich besonders fasziniert hat: Künstliche Intelligenz lässt sich tatsächlich als eine Art „Kollege“ nutzen – als Begleiter im Unterrichtsalltag, der Impulse liefert, hilft, neue Perspektiven zu eröffnen, und vor allem: der uns Zeit verschaffen kann, um besser auf die Schülerinnen und Schüler einzugehen. Durch gezielte Prompts lassen sich mit KI nicht nur schnell, sondern auch erstaunlich umfangreiche und differenzierte Materialien erstellen, die ohne diese Unterstützung viel Zeit in Anspruch genommen hätten.
Neben dem fachlichen Input war für mich der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Ländern besonders bereichernd. Es wurde deutlich, wie unterschiedlich der Stand der Digitalisierung und der Umgang mit KI in den jeweiligen Bildungssystemen ist. Gleichzeitig konnte ich mit Freude feststellen, dass wir an unserer Schule bereits sehr gut aufgestellt sind – sowohl technisch als auch im pädagogischen Einsatz digitaler Medien.
Die Fortbildung in Gent war für mich ein echter Gewinn: fachlich inspirierend, menschlich bereichernd und motivierend für die weitere Arbeit mit KI im Schulalltag. Ich freue mich darauf, die neu gewonnenen Impulse in meinen Unterricht einzubringen und auch im Kollegium weiterzugeben.