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am Anton

Zukunftsvision grüner Stahl – Fächerübergreifendes Projekt des Chemie- und des Sowi-LKs

Verfasst von: Melanie Paul

Thyssen1k

Bis 2050 klimaneutral werden: Das ist das ambitionierte Ziel von Thyssenkrupp. Will Deutschland seine Klimaziele erreichen, ist das auch ein notwendiger Schritt, denn die herkömmliche Stahlproduktion hat heute mit rund 30% den größten Anteil an industriellen Treibhausgasemissionen in Deutschland.
Der Schlüssel zum Erfolg ist in diesem Fall Wasserstoff. Stahl soll zukünftig mithilfe von Wasserstoff in der Direkreduktionsanlage hergestellt werden und nicht mehr im kohlebefeuerten Hochofen. Der Wasserstoff muss jedoch zunächst einmal hergestellt (synthetisiert) werden. Dies geschieht durch die Elektrolyse von Wasser. Soll der Stahl dem Kriterium der Klimaneutralität entsprechen, braucht man sogenannten grünen Wasserstoff. Wird für die Elektrolyse grüner Strom verwendet, ist der Wasserstoff ebenfalls grün.

Hieraus ergeben sich sowohl chemische als auch ökonomische Herausforderungen. Diese Herausforderungen haben der Chemie-LK und der Sowi-LK der Q1 zunächst jeweils intern in den Kursen analysiert. Die Ergebnisse stellten die Grundlage für die beiden Stunden dar, in denen die Kurse in den Austausch gingen.

Zunächst begrüßte der Chemie-LK die Sozialwissenschaftler_innen in den Räumen der Chemie. Nach einer ordentlichen Knallgasprobe waren auch die letzten Kursteilnehmer_innen wach und die Chemiker_innen erklärten dem Sowi-LK die chemischen Komponenten, die bei der Produktion des grünen Stahls eine Rolle spielen.

Im Anschluss daran stiegen die Schüler_innen am Montagmorgen in aller Frühe in den Bus, um sich nach Duisburg aufzumachen. Dort durften sie die Produktion des Stahls (noch in seiner ursprünglichen Form) bei einer Führung durch das Werk von Thyssenkrupp direkt vor Ort miterleben. Besonders beeindruckend waren das Ablassen der hellorangefarbenen Schlacke und das Warmwalzen der riesigen glühenden Brammen. Letzteres führte auch dazu, dass sich alle Teilnehmer_innen an dem kalten Wintertag wird ein wenig aufwärmen konnten.

Im Anschluss an die Exkursion ging es wieder direkt in den Austausch. Diesmal lud der Sowi-LK die Chemiker_innen ein, die ökonomische und politische Perspektive des grünen Stahls näher kennenzulernen. Bei einem Stück Kuchen konnten zunächst die gewonnen Eindrücke der Exkursion ausgetauscht werden. Danach stiegen die Schüler_innen in gemischten Gruppen in eine arbeitsteilige Gruppenarbeit ein, um sich kritisch der Frage zu stellen, ob hinter der Subventionierung von Thyssenkrupp ökonomische oder vor allem politische Motive stehen. Hier wurden vor allem die fehlenden Kapazitäten im Bereich des Ökostroms und die noch fehlende Infrastruktur kritisch gesehen, jedoch auch die Bedeutung von Stahl für die Wertschöpfungskette in Deutschland betont. Gerade in der heutigen Zeit greifen hier ökonomische und geopolitische Motive ineinander.

Das abschließend gezogene Fazit viel dementsprechend sehr differenziert aus.

Die begleitenden Lehrkräfte Sebastian und Melanie Paul waren nicht nur mit den Ergebnissen der einzelnen Stunden sehr zufrieden, sondern freuten sich auch über den regen Austausch und die gute Stimmung während des Projektes!

Wir bedanken uns abschließend ganz herzlich beim Förderverein, der durch seine großzügige Unterstützung die Exkursion nach Duisburg überhaupt erst ermöglicht hat!