Q2-Genetik-Praktikum an der Universität Münster
Nach der freundlichen Begrüßung durch die Student_innen Selina und Ole sowie Herrn Professor Klämbt vom Sonderforschungsbereich 1348 ging es auch schon los: Flüssigkeitsmengen im Volumen von Stecknadelköpfen mussten mit Spezialpipetten zusammengegeben werden. Und dann bloß die Minigefäße nicht verwechseln! So wurden von jeder Gruppe vier Ansätze für die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) vorbereitet und der ganze Kurs war in Windeseile von der „Laborstimmung“ eingeholt. Die Handgriffe saßen schnell und in konzentrierter, aber doch entspannter Atmosphäre führten die LK- Schüler_innen die Experimente in der Praxis durch, die sie im Unterricht allenfalls in Lehrfilmen kennengelernt hatten. „Der Primer ist gefroren“, „Wie viel DNA brauchen wir?“ „Jeder Milliliter der Enzymlösung kostet 250 Euro!“. Nervös brauchte ich als Lehrkraft nicht zu sein, denn die Gruppe war vorbildlich aufmerksam und hielt sich auch mit Fragen nicht zurück – so soll es sein.
In der Wartezeit, während der Thermocycler und die Zentrifuge ihre jeweiligen Programme abspulten, wurden Fragen zu Studiengängen im Bereich Biowissenschaften geklärt. Wie viele Klausuren pro Semester? Blockpraktika in den Semesterferien? Grundlagen in allen MINT-Fächern werden gebraucht und dies kann ganz schön anstrengend sein! Und ganz wichtig: Englisch wird kompromisslos erwartet aber sehr oft reicht schon das Abizeugnis als Nachweis der notwendigen Kenntnisse. Und: die Berufsaussichten sind inzwischen ausgesprochen gut.
Eine weitere Wartepause wurde dann gefüllt mit fachübergreifendem Spezialwissen. Chelatbildner binden zweiwertige Kationen, die entfernt werden müssen, weil sie als Co-Faktoren von DNAsen wirken, und wirksame DNAse darf genau nicht vorhanden sein in unseren Versuchsansätzen…. Gut, wer neben Bio auch Chemie belegt hat! Dies alles, um in kleinen „Eppis“ (Mikroreaktiongefäßen) letztendlich möglichst reine Fliegen- oder Tomaten-DNA zu erhalten, aus der dann ein ca. 700 Basenpaare langes DNA-Fragment vervielfältigt und schließlich nach einer Gelelektrophorese sichtbar gemacht wird.
Besonders gut hat mir die Zusammenarbeit in den Gruppen gefallen – alle achteten aufeinander und halfen einander, falls ein Prozess ins Stocken gekommen sein sollte. Alle übernahmen somit Verantwortung für das Gelingen des Ganzen – eine absolut erfolgreiche Exkursion, die mit einem Kurstreffen gemütlich ausklang.