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am Anton

Übersetzen heißt mehr als Wörter finden – Anton-Schülerinnen beim EU-Wettbewerb „Juvenes Translatores“

Verfasst von: Sabine Düstersiek

JuvenesTranslatores

Wie übersetzt man wohl am treffendsten die englische Formulierung „flutter my EU passport and waltz through the border controls“? Genau solchen Fragen stellen sich jedes Jahr Tausende Jugendliche in ganz Europa beim renommierten EU-Übersetzungswettbewerb Juvenes Translatores, der seit 2007 von der Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission ausgerichtet wird.

Ende November war es wieder so weit: Rund 3000 Oberstufenschülerinnen und -schüler aus über 700 Schulen nahmen gleichzeitig an dem Wettbewerb teil. Welche Schulen mitmachen durften, hatte das Los entschieden – und zwar mit einer besonderen Logik: Jedes Land erhält stets genau so viele Startplätze, wie es Sitze im Europäischen Parlament hat.

In diesem Jahr gehörte auch das Anton zu den 96 ausgelosten Schulen in Deutschland. Mit dabei waren Chiara K. und Pauline S. aus der Q1. Sie hatten sich für die Sprachkombination Englisch–Deutsch entschieden – eine von insgesamt 552 möglichen Kombinationen aus den 24 EU-Amtssprachen. Ihre Aufgabe: Innerhalb von zwei Stunden einen humorvollen Text über das Reisen nach Osteuropa seit dem Mauerfall möglichst treffend ins Deutsche zu übertragen.

Wie im echten Übersetzeralltag durften die beiden klassische und digitale Wörterbücher nutzen, jedoch keine KI-Tools und keine automatische Rechtschreibprüfung. Schnell zeigte sich, worin die eigentliche Kunst des Übersetzens liegt: Nicht nur Informationen präzise wiederzugeben, sondern auch Tonfall, Humor und bildhafte Ausdrücke des Originaltexts zum Leben zu erwecken.

Mit viel Konzentration, Sprachgefühl und Ausdauer meisterten Chiara und Pauline ihre Aufgabe und schickten ihre finalen Texte rechtzeitig per Mausklick ins Wettbewerbsportal.

Für die beste Übersetzung jedes Landes wartet ein besonderes Highlight: eine dreitägige Reise zur feierlichen Preisverleihung nach Brüssel. Doch egal, wie das Ergebnis ausfällt – eines steht fest:
„Nothing ventured, nothing gained!“ (Oder um es auf Deutsch zu sagen: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“)