Es war ein beeindruckendes und zugleich bedrückendes Erlebnis: 24 Schülerinnen und Schüler der Stufe EF des St.-Antonius-Gymnasiums Lüdinghausen haben mit ihren Lehrern Sabine Düstersiek und Johannes Kretschmer eine eindrucksvolle Studienfahrt nach Verdun in Frankreich unternommen. Die Exkursion, die im Rahmen einer Geschichts-AG von der Konrad-Adenauer-Stiftung und ihrem Vertreter, Malte Bock, organisiert wurde, stand unter dem Titel „Eine Tragödie, die zum Frieden mahnt“. Sie bot den jungen Menschen die einmalige Gelegenheit, sich intensiv mit einem der bedeutendsten und zugleich erschreckendsten Ereignisse des Ersten Weltkriegs auseinanderzusetzen.
Verdun, der Schauplatz einer der längsten und blutigsten Schlachten des Ersten Weltkriegs, ist heute ein Ort des Gedenkens und der Mahnung. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, an Originalschauplätzen wie dem Fort Douaumont und dem Beinhaus von Douaumont das Ausmaß der Zerstörung und das Leid, das dieser Krieg verursachte, hautnah zu erleben. Sie begaben sich auf der Höhe Toter Mann, entlang des Lehrpfades der Konrad-Adenauer-Stiftung, an einen Ort auf dem damaligen Schlachtfeld, der zehntausenden Menschen das Leben kostete. Durch die Besichtigung dieser historischen Stätten und das Gedenken an die Hunderttausenden von Gefallenen auf den Soldatenfriedhöfen wurde Geschichte für die Schülerinnen und Schüler greifbar und erlebbar.
Ein Höhepunkt der Fahrt war der Besuch des Mémorial de Verdun, eines Museums, das die Geschichte der Schlacht in all ihren Facetten darstellt. Interaktive Ausstellungen, authentische Zeitdokumente und persönliche Gegenstände von Soldaten ermöglichten es den Schülerinnen und Schülern, die menschlichen Schicksale hinter den historischen Zahlen und Fakten nachzuvollziehen. Besonders berührend war eine geführte Tour, bei der Überlebensberichte von Soldaten und Zivilisten vorgelesen wurden.
Der pädagogische Mehrwert dieser Studienfahrt war enorm. Die Schülerinnen und Schüler konnten nicht nur ihr historisches Wissen erweitern, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Tragik und die weitreichenden Konsequenzen von Kriegen entwickeln. Der Besuch in Verdun verdeutlichte ihnen eindrucksvoll, wie wichtig es ist, sich für Frieden und Völkerverständigung einzusetzen. Diese Erfahrungen hinterließen einen bleibenden Eindruck, der weit über den Geschichtsunterricht hinausgeht.
Die Studienfahrt nach Verdun, die auch durch den Rotary-Club Lüdinghausen finanziell unterstützt wurde, war nicht nur eine lehrreiche Ergänzung zum schulischen Unterricht, sondern auch eine wertvolle persönliche Erfahrung für die Jugendlichen. Sie ermöglichte es ihnen, Geschichte aus einer neuen Perspektive zu betrachten und gleichzeitig die Bedeutung von Erinnerungskultur und Friedenserziehung zu erkennen. Auf der Rückreise wurde auf den Spuren Robert Schumans und durch einen Abstecher nach Metz der europäische, friedenssichernde Aspekt aufgegriffen und gewürdigt.
Diese Reise, ermöglicht durch die Konrad-Adenauer-Stiftung und eine Zuwendung des Rotary Clubs Lüdinghausen, werde ihnen noch lange im Gedächtnis bleiben, äußerten Teilnehmende und erkannten zugleich die Bedeutung eines aktiven Schutzes unserer Demokratie. Einmal mehr entfaltet das Zitat Jean Claude Junkers seine Gültigkeit: „Wer an Europa zweifelt, sollte die Soldatenfriedhöfe besuchen.“